05.05.2020
Lass dich überwachen! Worauf es ankommt, damit Überwachung für Bürgerinnen und Bürger akzeptabel ist
Die aktuell diskutierten Corona-Tracing-Apps sind (wie auch andere Maßnahmen zur Pandemieeindämmung) Projekte zur möglichst flächendeckenden Überwachung der Bevölkerung. Überwachung hat aber nicht erst seit NSA und Edward Snowden einen schlechten Ruf – und das aus gutem Grund. Viele Beispiele für (technische) Überwachung durch staatliche Stellen, aber auch durch privatwirtschaftliche Unternehmen sind undurchsichtig, sie sammeln Daten im Verborgenen, ohne Kontrollmöglichkeiten durch die Überwachten und für fragwürdige Zwecke. Das alles kann dazu führen, dass es mit der Akzeptanz solcher Maßnahmen nicht weit her ist, im besten Fall fügen sich die Bürger_innen in ihr Schicksal, “weil man ja nichts dagegen tun kann”. Was also muss man bei der Gestaltung beachten, damit die Corona-Tracing-App überhaupt eine freiwillige Nutzung von 60% der Bevölkerung erreichen kann, die laut Robert-Koch-Institut notwendig ist, um Infektionsketten wirksam zu unterbrechen.